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Kunst öffnet Türen, Denkmal öffnet Herzen

Das neue Plakat steht und mit ihm das Signal für den Neustart: Das Festival DenkmalKunstKunstDenkmal (DKKD) kehrt 2026 nach Hann. Münden zurück. Das neue Vorstandsteam präsentierte sich gemeinsam mit Bürgermeister Tobias Dannenberg, HMM-Geschäftsführer Matthias Biroth und Mario Schnell (VR Bank Südniedersachsen) bei der Auftakt-Pressekonferenz. Foto Rohpeter
Das neue Plakat steht und mit ihm das Signal für den Neustart: Das Festival DenkmalKunstKunstDenkmal (DKKD) kehrt 2026 nach Hann. Münden zurück. Das neue Vorstandsteam präsentierte sich gemeinsam mit Bürgermeister Tobias Dannenberg, HMM-Geschäftsführer Matthias Biroth und Mario Schnell (VR Bank Südniedersachsen) bei der Auftakt-Pressekonferenz. Foto Rohpeter

Neuer Vorstand, neue Strukturen, bewährte Idee: Hann. Münden bereitet sich auf die achte Auflage des Festivals DKKD vor und bekommt 2026 sein großes Kulturfestival zurück. Nach vier Jahren Pause wird vom 3. bis 11. Oktober 2026 wieder das „DenkmalKunst – KunstDenkmal“ (DKKD) stattfinden – ein Format, das die Stadt über die Region hinaus bekannt gemacht hat. Im Mittelpunkt steht dabei, was das Festival seit seiner Gründung auszeichnet: historische Gebäude, die für kurze Zeit zu offenen Räumen für Kunst, Musik und Begegnung werden.

Am heutigen Mittwoch stellte sich das neue Vorstandsteam bei einer Pressekonferenz vor. Heike Tauer-Schneider, Bärbel Brockhoff, Hannelore Faulstich-Wieland, Britta Köwing und Cornelia Staub übernehmen gemeinsam die Leitung. Moderiert wurde die Veranstaltung von Cornelia Schulze, die künftig ehrenamtlich die Pressearbeit verantwortet. Bürgermeister Tobias Dannenberg betonte in seinem Grußwort die Bedeutung des Festivals für die Stadt und zugleich die Notwendigkeit einer verlässlichen organisatorischen Basis: „Ein so großes, fabelhaftes Festival kann man nur schwer ausschließlich auf ehrenamtlichen Schultern tragen. Wir unterstützen sehr gern mit Power aus Stadt und städtischer Gesellschaft – insbesondere durch die Hann. Münden Marketing GmbH. Mein Dank gilt allen, die sich hier mit Zeit und Energie einbringen.“

Von der Idee zum festen Bestandteil der Stadtkultur

Die Geschichte des Festivals reicht zurück bis ins Jahr 2007. Damals entstand es aus einem lokalen Konflikt: Ein denkmalwürdiges Haus sollte abgerissen werden, weil sich kein Sanierer fand. Daraus erwuchs der Gedanke, historische Gebäude durch Kunst zu öffnen, um ihr Potenzial sichtbar zu machen und vielleicht neue Eigentümer zu gewinnen. Was zunächst als temporäre Aktion gedacht war, entwickelte sich über die Jahre zu einem der prägendsten kulturellen Ereignisse der Stadt. Zahlreiche Häuser, die einst leer standen, wurden saniert und wieder genutzt. Inzwischen ist der Leerstand in Hann. Münden deutlich zurückgegangen, das Grundprinzip bleibt jedoch erhalten: Kunst bringt Bewegung in Mauern, die sonst verschlossen bleiben.

Kooperation mit Hann. Münden Marketing

Ein wichtiger Schritt für die kommende Ausgabe ist die neue Partnerschaft mit der Hann. Münden Marketing GmbH (HMM). Deren Geschäftsführer Matthias Biroth begleitet künftig vertragliche Fragen, Künstlervereinbarungen sowie Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Ziel ist eine professionelle Unterstützung des ehrenamtlichen Teams und eine breitere Vernetzung innerhalb der Stadtgesellschaft.

Erste Planungen und Orte

Die konkrete Auswahl der Spielorte läuft derzeit. Fest steht, dass unter anderem das Gebäude Lange Straße 20 Teil des Festivals sein wird. Burkhard Klapp, ehemaliger Denkmalpfleger der Stadt, verwies darauf, dass vor einer Nutzung immer Gespräche mit Eigentümern, Sicherheitsprüfungen und die Ausweisung von Fluchtwegen notwendig seien. Man plane zudem, auch Keller- und Untergeschosse einzubeziehen – Räume also, die bislang selten zugänglich waren. Insgesamt sind rund 40 bis 45 Veranstaltungen an etwa acht Spielstätten vorgesehen. Zu den größeren zählen der Rittersaal, das Geschwister-Scholl-Haus und erstmals das Bahnhofsgebäude, das mit seiner industriellen Architektur neue gestalterische Möglichkeiten eröffnet.

Finanzierung und Mitwirkung

Der Finanzrahmen für das Festival liegt bei etwa 250.000 Euro. Das Budget soll über Sponsoren, Partner, den Premiumpartner VR Bank Südniedersachsen sowie den Ticketverkauf gedeckt werden. Doch das Projekt lebt nicht nur von Geld, sondern von Menschen. Für die Durchführung werden rund 55 Ehrenamtliche pro Tag benötigt – für Aufbau, Einlass, Infopoint oder Betreuung von Ausstellungsräumen. „Wir suchen Menschen, die Lust haben, sich einzubringen – egal, ob für einen Tag oder die ganze Woche“, sagt Bärbel Brockhoff. Wer Interesse hat, kann am 28. November um 19 Uhr zum ersten Informationstreffen im Geschwister-Scholl-Haus kommen.

Tickets und Ausblick

Die ersten Early-Bird-Tickets sollen noch vor Weihnachten erhältlich sein. Sie kosten 40 Euro und gelten für den gesamten Festivalzeitraum. Ab Ostern steigt der Preis auf 50 Euro, während des Festivals auf 60 Euro. Ein Tagesticket ist für 20 Euro erhältlich. Auch wenn noch viele Details offen sind, zeichnet sich bereits jetzt ab: Das Festival knüpft an seine bewährte Idee an, öffnet sich aber zugleich neuen Strukturen. Ein gemeinsamer Nenner verbindet alle Beteiligten – der Wunsch, Kunst und Denkmalschutz nicht getrennt zu denken, sondern als zwei Seiten derselben Verantwortung: den Bestand zu bewahren, indem man ihn belebt.

Weitere Infos: www.denkmalkunst-kunstdenkmal.de