Bereits zehn Jahre ist es her, dass in Sontra die ersten Stolpersteine verlegt wurden. Vom Künstler Gunter Demning wurde in Anwesenheit der hinterbliebenen Familien, der Bevölkerung und Schülerinnen und Schüler der Adam-von-Trott Schule der jüdischen Familie Plaut gedacht: Eltern Ludwig und Gerda mit den vier Kindern Joachim, Meinhardt, Heinz und Betty-Eva. Der siebte Stein erinnert an Emma Katzenstein, Gerdas Mutter.
Die Adam-von-Trott Schule beschäftigt sich vor allem im Geschichtsunterricht mit der Zeit des Nationalsozialismus, aber auch im Religionsunterricht im Rahmen der Unterrichtsreihe „Kirche im Nationalsozialismus“ mit den Verbrechen des Nationalsozialismus und so wurde in der Vergangenheit von Schülerinnen und Schülern der Gedenktag an die Pogromnacht am 9. November 1938 in Sontra zum Anlass genommen, die in der Sontraer Niederstadt verlegten Stolpersteine der jüdischen Familie Plaut zu reinigen.
An die Schicksale zehn jüdischer Menschen aus Sontra sollte am Montag, 01. September 2025 um 13:00 Uhr anlässlich der Verlegung von zehn weiteren Stolpersteinen erinnert werden. Die Familien Heilbrunn und Rothschild reisten zur Verlegung der Stolpersteine für ihre Vorfahren extra aus Südafrika und Australien nach Sontra an. Vor dem ehemaligen Textilhaus Kötter, Bahnhofstraße 5, wurden die Stolpersteine für die Familien Heilbrunn und in der Niederstadt 16 für die Familien Rothschild verlegt.
Bürgermeister Thomas Eckhardt und Organisator Ludger Arnold luden die Bevölkerung herzlich dazu ein, bei der öffentlichen Veranstaltung anwesend zu sein. Schülerinnen und Schüler hatten sich im Unterricht mit den Geschichten beider Familien beschäftigt und kurze Biografien vortragen. Die Gäste waren am Vormittag in der Adam-von-Trott Schule zu Gast und standen den Schülerinnen und Schülern Rede und Antwort.
Was sind Stolpersteine?
Stolpersteine sind ein Projekt des Künstler Gunter Demning, der im Jahr 1992 damit begann. Mit im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln, sogenannten Stolpersteinen, soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.